Die Preise für Polypropylen, die sich seit Mai 2022 auf Talfahrt befinden (mit Ausnahme einer kurzen Pause im November), haben im Januar 2023 weiter nachgegeben. Richtungsweisend dabei war der neuerliche Rückgang des C3-Referenzkontrakts, der zum Jahresauftakt um 95 EUR/t fiel. Allerdings gaben die Produzenten oftmals nicht den kompletten Umfang der C3-Kostenreduktion weiter und begründeten dies mit den nach wie vor hohen Energiepreisen. Einige Anbieter mussten sich auch deswegen mit geringeren Abschlägen begnügen, da sie schon im Dezember überproportional hohe Preisermäßigungen erhalten hatten. Die Nachfrage blieb auch nach dem Jahreswechsel verhalten. Lagerauffülleffekte verliehen dem Markt nur wenig zusätzlichen Schwung, der Bestandsaufbau fiel seitens der Verarbeiter geringer aus als sonst. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.
Im Februar werden die PP-Preise nach oben drehen. Grund dafür ist nicht etwa eine ausgeprägtere Verbesserung der Nachfrage, sondern lediglich der Anstieg der C3-Referenz (+80 EUR/t) im Windschatten der gestiegenen Naphtha-Kosten. Auf die Lagerauffülleffekte werden die absehbaren Preissteigerungen wohl dämpfend wirken, denn viele Verarbeiter werden wohl nicht mehr Mengen kaufen als unbedingt nötig. Die Nachfrage bleibt mau.