Der September 2023 könnte in der historischen Entwicklung des europäischen PET-Marktes als ein Scheidepunkt eingehen. Die anhaltend ausgeprägte Nachfrageschwäche veranlasste einen Produzenten in Nordwesteuropa zur Abstellung einer von zwei größeren Linien. Zugleich wurden dort die Schleusen der Lager geöffnet, um den Stau der absatzschwachen letzten Monate abzulassen. So kam es hier zu Okkasionsgeschäften mit Nachlässen von bis zu 80 EUR/t. Das unterminierte verständlicherweise die Bemühungen der anderen Produzenten, die gestiegenen PX-Kosten in Anhebungen umzusetzen – zumal zugleich unabhängige Importe aus der Türkei recht günstig angeboten wurden. Letztlich wurden dennoch in den verbliebenen regulären Geschäften Aufschläge zwischen 10 und 20 EUR/t durchgesetzt.
Aus der Nachfrage wird auch im Oktober nichts mehr erwartet. Zugleich deuten die PX-Notierungen weiter nach oben. Die Schlinge um den Hals der Produktion zieht sich weiter zu: Der ersten Anlagenabstellung im September könnten bald weitere folgen. Durch die Angebotsanpassung sind trotz der schwachen Nachfrage zumindest moderate Aufschläge möglich. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.