Mit den Preisen an den nordamerikanischen Polymermärkten ging es im Dezember 2022 weiter bergab. Die Produktionseinschränkungen durch den Wintersturm „Elliott“, der große Teile der USA über die Weihnachtsfeiertage lahmlegte, waren alles in allem von kurzer Dauer. Zwar wurde auf vereinzelte Produkte Force Majeure erklärt, doch angesichts der guten Verfügbarkeit und allgemeinen Kaufunlust in nahezu allen wichtigen Polymermärkten reichte dies nicht aus, um die Preise zu stützen. So konnten Verarbeiter durch die Bank Abschläge realisieren, nur vereinzelt wurden auch einmal Rollover vereinbart.
Die Vorprodukte zeigten sich angesichts der Wetterkapriolen gemischt. Ethylen und Propylen präsentierten sich tiefer, Benzol indes zog an. Mit den jüngsten Abschlägen bei Rohöl und Erdgas zeichnet sich für den Januar eine weichere Kostenseite ab. Die Abnahmebranchen befinden sich weiter im Winterschlaf. Die Baukonjunktur liegt angesichts der steigenden Zinsen am Boden, die Winterdelle hilft da wenig. Auch der Automobilsektor zeigt sich eher schwach. Allerdings gibt es nach der langen Durststrecke nun erste Lebenszeichen aus der Branche.
Für die Polymerpreise dürfte es vor diesem Hintergrund in Januar weiter abwärts gehen. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.