Die nordamerikanischen Polymermärkte gaben im Januar 2023 ein gemischtes Bild ab. Nach den kräftigen Abschlägen der Vormonate wurden Polypropylen und PVC ein wenig fester fixiert. Polyethylen schloss erneut im Rollover und auch bei Polystyrol ging es seitwärts. Bei den technischen Thermoplasten setzte sich die Abwärtsbewegung indes fort. Produzenten dürften vielerorts Marge eingebüßt haben, zumal die wichtigen Vorprodukte Ethylen, Propylen und Benzol anzogen. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.
Der Tornado in Texas Ende Januar führte zwar zu Ausfällen und Force Majeures, doch steckte der Markt das ohne signifikante Preiseffekte weg. In manchen Segmenten tragen zudem preiswerte Importe zur üppigen Versorgung bei.
Die Nachfrage bleibt in den wichtigen Abnahmebranchen Automotive und Bau durchwachsen. Die Verbraucherstimmung ist eingetrübt, große Anschaffungen wie ein neues Auto werden lieber vertagt. Hohe Inflationsraten und steigende Zinsen bremsen die Baukonjunktur zudem weiterhin aus.
Im Februar ist mit keiner signifikanten Änderung der Marktfundamente zu rechnen. Damit dürfte sich auch die Seitwärts-Abwärtsbewegung fortsetzen. Insbesondere bei den technischen Thermoplasten dürften weitere Abschläge anstehen. Zwar preschen Produzenten überall mit Forderungen nach teils heftigen Aufschlägen vor. Doch die Käuferseite sitzt nach wie vor am längeren Hebel und wird diesem Ansinnen nicht nachgeben müssen.