Trotz eines deutlich liquiden Marktes für Harze und obwohl die Nachfrage wegen der Feiertage zusätzlich Federn ließ, konnten sich die Erzeuger mit nennenswerten Aufschlägen durchsetzen. Genügend Importe und eine nicht mehr ganz so stark gedrosselte europäische Produktion konnten die Nachfrage jederzeit gut bedienen.
Allerdings: Mit den vielen Feiertagen im Mai hat sich die Nachfrage so gut wie nicht bewegt. Zahlreiche Verarbeiter hatten sich bereits im April ausreichend eingedeckt und mussten in den vergangenen Wochen kaum mehr nachkaufen. Alles in allem wird die Branche in diesem Jahr ohne die übliche Frühjahrsbelebung auskommen müssen. Nur der längere Arbeitsmonat Juni könnte für etwas Entlastung sorgen. Eine tatsächliche Steigerung der Nachfrage ist nicht in Sicht.
Inzwischen ist der Styrol-Kontrakt erneut abgesackt – diesmal um 30 EUR/t. Auch Phthalsäureanhydrid gab im Mai um 20 EUR/t nach. Dennoch werden die Erzeuger die Kuh melken, wo sie können. Deshalb ist bei den Harzpreisen eher von einem starken Rollover oder sogar von einer Fortsetzung des Aufwärtstrends auszugehen, allerdings nicht mehr im zuletzt gesehenen Umfang. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.