Die Versorgungsenge – egal ob bei Rezyklaten oder Primärware – hat die Preise für alle Sekundärmaterialien, ohne Ausnahme, in den Aufwärtsgalopp geschickt. Besonders angespannt war die Situation bei Polyamid 6.6 und Polycarbonat. Vorproduktpreise und frühere Preisbindungen verlieren immer weiter an Bedeutung.
Verarbeiter waren händeringend auf der Suche nach Granulat. Insbesondere das Bedienen der großvolumigen Abnahmen aus dem Autosektor – maßgeblich bei schwarzen Polyamidtypen – erwies sich als schwierig. Gleichzeitig behalten immer mehr Verarbeiter ihre Abfälle im Haus. Das entzieht den freien Rezyklatherstellern zunehmend die Geschäftsgrundlage. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.
Entwarnung ist nicht in Sicht, im Gegenteil. Die Branche gleicht einem aufgescheuchten Bienenschwarm. Von einem realen Zusammenhang zwischen Auftragseingang und Einkauf kann nicht mehr die Rede sein. Zudem treibt die Angst vor noch höheren Rohstoffpreisen Blüten: So bauen Verarbeiter Fertigwarenlager aller Art auf.