Der Aufwärtstrend verliert deutlich an Fahrt. Nachdem sämtliche Standard-Thermoplaste eine mehrmonatige Rallye hingelegt und neue Höchstpreise markiert haben, wird die Luft allmählich merklich dünner. Bei PE-LD und PE-LLD konnten die Erzeuger die Preise Anfang Juni 2021 in der Regel nur noch bei bisherigen Tieflagen weiter anheben, weil sonst das bereits erreichte Niveau einfach zu hoch ist. Auf zunehmenden Widerstand treffen sie auch bei der Umsetzung ihrer Preiswünsche für PE-HD und Polypropylen, was zu einer breiten Spanne der Abschlüsse führt. Die Styrolkunststoffe drehen derweil im Windschatten der einsetzenden SM-Korrektur bereits nach unten, auch wenn die Erzeuger insbesondere bei EPS aufgrund der knappen Angebotslage markante Margenausweitungen durchsetzen. Unverändert kräftig im Aufwind sind eigentlich nur noch die Notierungen für PVC und EVA. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.
Die allgemeine Versorgungslage zeigt erste Tendenzen zur Besserung. Bei Polypropylen meldeten sich zwei kleinere Anbieter wieder zurück, und bei Polyethylen lassen sich abzeichnende Importe auf ein Ende der extremen Engpässe hoffen. Dies könnte bereits im Juli das Ende der Preisrallye einläuten. PVC bleibt unterdessen weiterhin Mangelware, sodass hier die Korrektur etwas später einsetzen dürfte.