Bei den Preisgesprächen im Dezember spielten die Notierungen des Jahresendmonats eine eher untergeordnete Rolle – weil ohnehin kaum Material gekauft wurde, einigten sich Anbieter und Verarbeiter recht schnell auf Abschläge, die mal etwas unter, mal etwas über dem C2-Monomerrückgang von 25 EUR/t lagen. Vielmehr im Fokus der zum Teil zähen Verhandlungen war die Festlegung des Startpreises für die Kontraktvereinbarungen im nächsten Jahr. Keine Seite wollte hier an Boden verlieren, entsprechend erbittert gestalteten sich die Diskussionen. Letzten Endes wurden die Einstiegspreise für 2023 bei PE-LD und PE-HD deutlich abgesenkt und bei den C6- und C8-Qualitäten für PE-LLD angesichts einer balancierteren Versorgungslage etwas weniger. Ohnehin neigen aber viele Verarbeiter dazu, die über Kontraktvereinbarungen gesicherten Mengen 2023 zu verringern und stattdessen stärker auf günstige Spotmengen zugreifen zu wollen.
Im Januar werden die PE-Preise wohl mehrheitlich weiter nachgeben. Gründe dafür sind die Reduzierung des Startpreises, der neuerliche Rückgang der C2-Referenz (-95 EUR/t), der anhaltende Zustrom günstiger Importe sowie die weiterhin schwache Nachfrage, die trotz der Lagerauffülleffekte nur zögerlich anzieht. Diesem Preisdruck werden sich am ehesten die C6- und C8-Qualitäten von PE-LLD entziehen können, da sich die Nachfrage offenbar zunehmend stabilisiert und die Konkurrenz durch günstige Importe weitaus geringer ist. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.