Der nahezu stabile Styrolpreis im November ließ offenbar nur wenig Spielraum für Abschläge bei den Orthoharzen. Trotz der schwachen Nachfrage gaben die Harzpreise nur hier und da etwas nach. Mehrfach waren auch Rollover zu beobachten. Das deutet auf eine gewisse Beruhigung im Markt hin. Die Erleichterung darüber war fast greifbar – nach dem Ärger über die „Schweinereien mit den Preisen für Energie und Rohstoffe“, wie es ein Marktakteur ausdrückte. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.
Eine fast unveränderte Nachfrage deutlich unter Durchschnitt prägte weiterhin das Bild. Im Vorgriff auf den absatzschwachen Dezember vollzogen sowohl Erzeuger als auch Distributeure und Verarbeiter eine Kehrtwende: Die bislang vorherrschende Politik erhöhter Bevorratung wird korrigiert. Bei Platten und Rohren macht sich ein Rückgang in der Nachfrage bemerkbar. Die Exportmärkte sind nicht bereit, die von Europas Verarbeitern geforderten und aus hiesiger Sicht notwendigen Preise zu zahlen. Einströmende Harzimporte könnten den je nach Styrolgehalt auf -30 bis -50 EUR/t taxierten Preisrückgang bei Harzen im Dezember befeuern. Stellenweise werden sogar Abschläge bis zu 80 EUR/t erwartet. Für die im November weitgehend unverändert notierenden Glasfaserprodukte deuten sich im Januar deutliche Abschläge je nach Type von wenigstens 10 bis hin zu 20 Prozent an.