Runder Tisch zum Wogenglätten: Wirtschaftsminster Adolfo Urso (links) dürfte in den kommenden Monaten noch einiges zu tun haben (Foto: Ital. Wirtschaftsministerium)
So einfach, wie sich Versalis (Mailand / Italien) den milliardenschweren Konzernumbau vorgestellt hat, wird dieser vermutlich (auch diesmal) nicht. Denn die Gewerkschaften gehen auf die Barrikaden. „Eni kann sich als staatliches Unternehmen nicht wie ein Finanzinvestor verhalten, der nur auf Rentabilität aus ist“, kritisierten die Gewerkschaftsvertreter während eines von Wirtschaftsminister Adolfo Urso einberufenen Runden Tischs: „Die Regierung muss dieses Massaker verhindern.“
Das „Massaker“ – damit sind die Stilllegungen etlicher Anlagen gemeint, unter anderem des Crackers in Priolo auf Sizilien sowie auch der Schwesteranlage in Brindisi. Versalis will mit der neuen Strategie bis 2027 eine drastische Reduzierung der Basischemie in Italien durchsetzen, die seit Jahren wie ein Klotz am Bein der Petrochemie von Eni hängt. Der Weg der Gewerkschaften geht eher in Richtung einer integrierten Basischemie.