Weiterhin frostige Zeiten: Die Chemieindustrie rechnet nicht mit einem Aufschwung im Winter (Foto: Pexels, Uva Nova)
Mehr produziert, aber weniger Umsatz: Die deutsche Chemieindustrie kommt aus dem Tal der Tränen einfach nicht heraus. In seinem Bericht für das dritte Quartal 2023 schreibt der Verband der Chemischen Industrie (VCI, Frankfurt am Main), dass „die Hoffnungen auf eine Besserung zum Jahresende schwinden“. Zwar scheine die Talsohle mittlerweile erreicht zu sein, doch eine Trendwende sei nicht erkennbar. Für das Gesamtjahr 2023 rechnet der VCI weiterhin mit einem Produktionsrückgang von 8 Prozent – obwohl die Produktion im dritten Quartal zum Vorquartal, erstmals seit anderthalb Jahren, leicht um 1,7 Prozent zulegte. Zum Vorjahreszeitraum schlägt das Minus freilich mit 8,4 Prozent deutlich zu Buche.
Weil die Kundenindustrien weiterhin nichts bestellten, sank der Branchenumsatz (inklusive Pharma) im dritten Quartal um weitere 0,3 Prozent auf insgesamt 54,8 Mrd EUR. Das Tempo des Rückgangs habe zwar abgenommen, schreibt der VCI, doch der Branchenumsatz im Gesamtjahr werde 2023 voraussichtlich um rund 14 Prozent sinken. Erneut rückläufig war die Kapazitätsauslastung der Produktionsanlagen: Sie liegt aktuell bei nur noch 75,7 Prozent (Vorjahresquartal: 77,3 Prozent). Mit einer Belebung der Lage noch in diesem Jahr rechnen die Unternehmen nach Überzeugung des Branchenverbands derzeit nicht.