Sonnenaufgang über den Anlagen in Plock: Der Konzern rettet, was zu retten ist (Foto: Orlen)
Der neue Vorstand des polnischen Petrochemiekonzerns Orlen (Plock / Polen) stellt seinen Vorgängern ein niederschmetterndes Zeugnis aus: Abgesehen von den Unregelmäßigkeiten bei der Auftragsvergabe sei der geplante Crackerneubau nicht durchfinanziert, man sei von unrealistischen Annahmen zur Marktentwicklung ausgegangen und habe zudem technische Probleme im Design schlicht ignoriert, lautet die Kritik. Als Konsequenz daraus zieht das Management die Notbremse und stoppt den Bau des Prestigeprojekts „Olefins III“, mit dem Orlen eigentlich in die Oberliga der Petrochemie hatte aufsteigen wollen.
Wichtigster Grund für diesen radikalen Schnitt dürften die Kosten sein, die offenbar vollkommen aus dem Ruder zu laufen drohten. Eine nochmalige Kalkulation habe ergeben, dass der Bau der Anlage am Ende sechs Mal so teuer geworden wäre wie ursprünglich angenommen, heißt es.