Der Verein kunststoffland NRW hatte mit seinem Mitgliedsunternehmen Wittmann Battenfeld nach Meinerzhagen eingeladen – und die Resonanz war außerordentlich hoch: Aus Kapazitätsgründen konnten beim 10. Branchentag erstmals nicht alle Anmeldungen berücksichtigt werden. So waren es denn „nur“ etwa 170 hochkarätige Gäste aus Geschäftsführung bzw. Management, die ein ausgewogenes und spannendes Programm erlebten. Klaus Ehlig, Geschäftsführer der Wittmann Battenfeld GmbH & Co. KG, begrüßte die Gäste und stellte die Wittmann-Gruppe mit ihren Produkten vor.
„Neue Wege für die Kunststoffindustrie“
Unmittelbar nach der erfolgreichen Weltleitmesse K 2013 lieferte diese Themenstellung den roten Faden für die gesamte Veranstaltung. Auch die Sicht des Fachpublikums kam dabei nicht zu kurz. Eine Befragung der Teilnehmer durch kunststoffland NRW zu den Zukunftspotentialen der Branche ergab eine deutliche Mehrheit im Bereich der Technischen Innovationen, aber auch die eher als „soft“ eingestuften Bereiche wie „Soziale Innovation“ und „Umfeld“ gewinnen bei den Unternehmen an Bedeutung.
Zu diesem Ergebnis passte der Vortrag von Sebastian Purps zum Thema „Ungenutzte Potentiale entfalten“ hervorragend. Der Kooperationspartner des bekannten Neurobiologen Prof. Dr. Hüther, zeigte die Voraussetzungen auf, unter denen Mitarbeiter ihre Potentiale optimal entfalten. Zentrale Voraussetzung ist das Gefühl der Verbundenheit, das zu einer positiven Mitarbeiterbindung führt. Wenn die Rahmenbedingungen und die Firmenkultur stimmen, bleiben Mitarbeiter - unabhängig vom Alter - Neuem gegenüber aufgeschlossen und können ihre Fähigkeiten am effektivsten einsetzen.
Nachlese zur K 2013
Einen spannenden Rückblick auf die wichtigsten Innovationen auf der K 2013 lieferte Prof. Dr.-Ing. Christian Hopmann, Leiter des IKV an der RWTH Aachen und stellvertretender Vorsitzender von kunststoffland NRW. Sein Urteil: Die Kunststoffindustrie hat sich auf der Leitmesse als robuste und selbstbewusste Branche präsentiert. Wichtige Trends für die Zukunft sieht er besonders in der individualisierten Produktion, der Funktionsintegration und den Verfahrenskombinationen.
„Hochleistungsfaserverbundwerkstoffe – wo geht die Reise hin“
Wie wird sich das topaktuelle Thema Leichtbau entwickeln? Dr. Hubert Jäger, Leiter Konzernforschung der SGL Group, erwartet beim Thema Leichtbau weiterhin eine eher evolutionäre Entwickelung. Einen massenhaften Einsatz von Leichtbauteilen sieht er auch in naher Zukunft nicht. Da sich aber immer mehr Einsatzgebiete erschließen, liegt eine Herausforderung in der knappen Verfügbarkeit von Faserverbundwerkstoffen. Er plädiert deshalb dafür, Leichtbauteile sehr gezielt einzusetzen und die CF-Kapazitäten weiter auszubauen. Hervorragende Festigkeitseigenschaften bei geringem Gewicht machen verstärkte Kohlenstofffasern nicht nur für den Fahrzeugbau interessant. Auch im Baugewerbe ist in Zukunft mit einer steigenden Nachfrage zu rechnen.
Hartwig Meier, Lanxess Deutschland GmbH und Vorsitzender von kunststoffland NRW, warb für kunststoffland NRW als die Plattform der NRW-Kunststoffindustrie und forderte die Zuhörer auf, sich weiterhin zu engagieren und den Netzwerkgedanken zu leben.