Schick und neu: das Hauptquartier des Maschinenbauers in Parsdorf (Foto: Krauss Maffei)
Über den Umweg der Umwandlung eines Gesellschafterdarlehens in Eigenkapital nimmt der staatlich kontrollierte chinesische Chemiegigant Sinochem (Peking / China) den Maschinenbauer KraussMaffei (KM, München) von der Börse. Durch die Transaktion, die bereits im August angekündigt worden war, würden dem Unternehmen „zusätzliche finanzielle Ressourcen“ im Wert von knapp 480 Mio EUR zufließen, teilte KM mit und betonte, dass dieser „formalisierte Vorgang“ keine Auswirkungen auf das operative Geschäft mit Kunden oder Lieferanten haben werde.
Wann die Umwandlung von Darlehen in Eigenkapital tatsächlich vollzogen werden soll, ist jedoch weiterhin unklar. Mit dem Weggang von der Börse in Shanghai entfallen für KM auch diverse Berichts- und Offenlegungspflichten. Das dürfte die Transparenz über die Geschäftszahlen für Außenstehende nicht erhöhen und damit auch die Beurteilung der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens nicht erleichtern. Für das erste Halbjahr 2024 hatte der Maschinenbauer zuletzt einen geringeren Verlust, aber auch geschrumpfte Erlöse gemeldet. Auf der Habenseite hatte indes ein um fast 5 Prozent auf 539 Mio EUR gestiegener Auftragseingang gestanden.