Hinter schwedischen Gardinen: Top-Manager von Knaus Tabbert stehen unter dem Verdacht der Bestechlichkeit (Foto: Pexels, Tima Miroschnischenko)
Die Vorwürfe kommen zur Unzeit: Am 27. November 2024 haben Polizei und Staatsanwaltschaft die Geschäftsräume des Wohnmobilherstellers Knaus Tabbert (Jandelsbrunn) sowie Privatwohnungen und Büros weiterer Unternehmen in verschiedenen Bundesländern sowie der Schweiz durchsucht.
Grund ist ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Landshut unter anderem gegen zwei Mitglieder des Managements wegen des Verdachts des „besonders schweren Falls der Bestechlichkeit und Bestechung“. Die Verdächtigen sollen Schmiergelder von Zulieferern angenommen und diese bei Auftragserteilungen bevorzugt haben. Beide seien mittlerweile in Untersuchungshaft genommen worden, teilte die Polizei mit. Das Unternehmen selbst – so betonte Knaus Tabbert in einer Meldung – stehe nicht im Visier der Strafverfolgungsbehörden.
Zugleich widerrief der Aufsichtsrat die Vorstandsverträge mit Werner Vaterl als COO und Gerd Adamietzki als Vertriebsleiter „aufgrund strafrechtlicher Vorwürfe“ mit sofortiger Wirkung.
Erst kürzlich hatte Knaus Tabbert mitgeteilt, die Produktion an den Standorten in Jandelsbrunn und im ungarischen Nagyoroszi vom 18. November 2024 bis zum Ende des Jahres einzustellen, um Lagerbestände bei Händlern „auf ein wirtschaftlich nachhaltiges Niveau“ zu bringen und eigene Bestände abzubauen.