Die deutsche Wirtschaft kommt nicht vom Fleck, es mangelt an Dynamik. Das Bruttoinlandsprodukt legte im dritten Quartal 2024 minimal um 0,1 Prozent zu, was faktisch einer Stagnation gleichkommt. Zuvor war es sogar geschrumpft (zweites Quartal 2024: -0,3 Prozent). Vor diesem Hintergrund verharrt die Zahl der Großinsolvenzen in Deutschland auf hohem Niveau. Von Juli bis September meldeten 78 Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 10 Mio EUR Insolvenz an, berichtet die Unternehmensberatung Falkensteg (Düsseldorf). Dies seien drei Fälle weniger als ein Jahr zuvor. Aber trotz des Rückgangs erachtet Falkensteg die Situation als „erheblich angespannt“, denn die aktuelle Zahl liege immer noch deutlich (+30 Prozent) höher als der Fünf-Jahres-Durchschnitt von 60 Insolvenzen pro Quartal. Angeführt wird die Liste der Großinsolvenzen von den Automobilzulieferern (13), vor Akteuren aus der Immobilienbranche (10) und Herstellern von Metallwaren (8).
Auch bei den Insolvenzen von kunststoffrelevanten Unternehmen, die Falkensteg in dieser Umsatzkategorie für das dritte Quartal erfasst hat, haben Automobilzulieferer die Nase vorn – von den insgesamt sechs Fällen stellen sie die Hälfte: Dabei handelt es sich um die WKW-Gruppe, Mürdter und Recaro Automotive. Hinzu kommen der Plattenhersteller Epsotech, der Maschinenbauer Schmidt & Heinzmann sowie der Spezialist für optische Geräte Optoflux. Insgesamt sechs kunststoffrelevante Großinsolvenzen hatte es auch im vergleichbaren Vorjahreszeitraum gegeben. In den drei Quartalen dazwischen schwankte die Zahl hingegen zwischen drei und fünf, war also etwas niedriger.