Die IKV-Ausbilderschulung „Fachgerechte Karosserie-Instandsetzung von Kraftfahrzeugen nach DVS 1110-3“ fand vom 30. September bis zum 1. Oktober 2013 in Aachen statt. Der Lehrgang berücksichtigt insbesondere die aktuellen Entwicklungen beim Leichtbau mit faserverstärkten Kunststoffen.
Das Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) in Industrie und Handwerk an der RWTH Aachen entwickelt seine Ausbilderlehrgänge ständig weiter. Ende September lud das IKV bundesweit tätige Ausbilder aus dem Bereich der Fahrzeugtechnik nach Aachen zu einer solchen Ausbilderschulung ein.
Der steigende Einsatz von leichten Bauteilen aus Kunststoffen im Automobilbau, insbesondere faserverstärkten Kunststoffen, und technologische Fortschritte bei deren Herstellung machen eine ständige Aktualisierung des bewährten Lehrgangs notwendig.
Deshalb gingen die IKV-Experten in Fachvorträgen und Praxisworkshops insbesondere auf den Leichtbau mit kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen (CFK) ein. IKV-Wissenschaftler berichteten über neue Herstellungsverfahren und Materialien für Leichtbauteile. Hierbei lernten die Ausbilder Besonderheiten im Bereich der verschiedenen Fügetechniken wie z. B. Kleb- und Schweißverbindungen kennen. Die Experten des IKV gewährten den Kursteilnehmern zudem Einblicke in die Schadenserkennung und in die Möglichkeiten und Grenzen von Reparaturarbeiten an beschädigten CFK-Bauteilen.
Im praktischen Teil stand zunächst eine Führung durch die IKV-Forschungsabteilung Faserverstärkte Kunststoffe und Polyurethane auf dem Programm. Hier erhielten die Teilnehmer an modernen Versuchsständen Einblicke in neueste Fertigungsverfahren und stellten gemeinsam mit den IKV-Experten CFK-Bauteile mit duroplastischer und thermoplastischer Matrix her. In weiteren praktischen Übungen erlernten die Teilnehmer neben dem Reparaturschweißen von Thermoplasten (Tack Welder) auch die Erzeugung eines richtigen Oberflächenfinishs. Hierbei wurden die einzelnen Arbeitsschritte und verschiedene Finishsysteme vorgestellt.
Die teilnehmenden Ausbilder erhielten mit dem Lehrgang einen Einblick in die vielfach noch jungen Technologien zur industriellen Herstellung faserverstärkter Bauteile. Die Ausbilder ihrerseits wenden die IKV-Lehrgänge in den bundesweit mehr als 40 Kunststoff-Kursstätten an.