Die Recycling-Pilotanlage am Standort Baytown nahm 2022 den Betrieb auf (Foto: ExxonMobil Chemical)
Ungeachtet der in Kalifornien laufenden Klage gegen ExxonMobil Chemical (Baytown, Texas / USA) setzt der Konzern die Investitionen in das umstrittene chemische Recycling von Kunststoffabfällen fort. Geplant ist, 200 Mio USD (191 Mio EUR) für zusätzliche Anlagen an den texanischen Standorten Baytown und Beaumont in die Hand zu nehmen. 2026 sollen diese in Betrieb gehen. Darüber hinaus will ExxonMobil Chemical weltweit weitere Linien dieser Art errichten. Seit 2022 betreibt der US-Konzern in Baytown eine halbkommerzielle Pilotanlage.
Die Klage, die Generalstaatsanwalt Rob Bonta in Kalifornien vorantreibt, wirft dem Konzern vor, Verbraucher mehr als 50 Jahre lang über das Kunststoff-Recycling getäuscht zu haben. Zudem würden 92 Prozent aller vom Konzern chemisch recycelten Kunststoffe zu Kraftstoffen verarbeitet – von einem Kreislauf könne also nicht die Rede sein. ExxonMobil Chemical wies die Vorwürfe zurück. Sollte die Klage Erfolg haben, könnte sie einen Präzedenzfall nicht nur für die USA darstellen, sondern auch die europäische Gesetzgebung maßgeblich beeinflussen.