Das Lachen dürfte Lori Ryerkerk an der Spitze von Celanese inzwischen vergangen sein (Foto: Celanese)
Der erhebliche Einbruch in der Automobilproduktion im dritten Quartal in Europa und Nordamerika hat Celanese (Irving, Texas / USA) kalt erwischt. CEO Lori Ryerkerk musste sich bei der Vorstellung der Quartalszahlen unter anderem der Frage von Analysten stellen, ob man diese Entwicklung nicht hätte vorhersehen können. Ryerkerk hatte bei der Bekanntgabe der Zahlen zum zweiten Quartal mit „einer gewissen Entspannung“ und einer besseren Ergebnisentwicklung im weiteren Jahresverlauf gerechnet – und lag damit kräftig daneben.
Der Anbieter technischer Polymere und Compounds – seit der Übernahme von DuPonts Transportsegment stärker im Automobilbau exponiert als zuvor – reagiert mit umfangreichen Sparmaßnahmen: Die Dividendenzahlungen sollen von Anfang 2025 an auf unbestimmte Zeit nahezu auf Null reduziert werden. Werke sollen temporär geschlossen werden, um die Fixkosten zu senken, und die bereits laufenden Sparbemühungen will man bis Ende kommenden Jahres um nochmals 75 Mio USD (70 Mio EUR) ausweiten. Gleichzeitig verstärkt Celanese die Anstrengungen, dem Klumpenrisiko Automobilbau zu begegnen, der sich seit der Übernahme zunehmend als Hemmschuh erweist, und stärker in Industrieanwendungen diversifizieren.