Alles hat einmal ein Ende – auch die extreme Hausse der Styrolkunststoffe. Nach sieben Monaten mit zum Teil noch nie da gewesenen Aufschlägen und neuerlichen Rekordpreisen werden die Notierungen im Juni 2021 voraussichtlich nach unten drehen. Grund dafür ist einzig der Absturz der Styrol-Referenz (-401 EUR/t), nicht eine etwaige Verbesserung der angespannten Marktlage. Mengen bleiben nach wie vor knapp – insbesondere beim ohnehin schon lange Zeit unterversorgten Markt für ABS, inzwischen aber auch zunehmend bei EPS. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.
Die im Mai erreichten Höchstpreise bei sämtlichen Styrolkunststoffen machen es den Verarbeitern zunehmend schwer, die Materialkosten bei den eigenen Fertigwaren einzupreisen. Der Widerstand aus den Folgemarktstufen wächst, und die Liquidität vieler Verarbeiter wird überreizt. Das bereits sehr hohe Preisniveau war auch Grund dafür, dass viele Anbieter im Mai die Aufschläge auf die Kostenweitergabe begrenzten. Bei ABS – in Einzelfällen aber auch bei PS und EPS – beharrten einige Produzenten jedoch angesichts der Materialengpässe auch noch auf leichten Margenverbesserungen.