Oberflächlich betrachtet war bei den Preisen der Styrolkunststoffe zum Jahresauftakt 2024 nicht viel los: Nach dem marginalen Rückgang der Styrol-Referenz (-5 EUR/t) blieben die Notierungen weitgehend unverändert. Bei PS gab es hier und da mal kleine Anpassungen nach oben oder unten, und bei EPS und ABS einigte man sich letzten Endes auf den Rollover oder – aufgrund der schwachen Nachfrage – auf leichte Abschläge. Alles in allem waren also allenfalls geringfügige Veränderungen zu verzeichnen.
Doch unter der Oberfläche begann es zu brodeln. Denn die Styrol-Spotnotierungen kletterten im Monatsverlauf steil nach oben, da sich der Ausstoß europäischer Anlagen durch Wartungen und unvorhergesehene Produktionsproblemen deutlich verringert hatte und sich auch das Vorprodukt Benzol verteuerte. Die Folge war ein kräftiger Anstieg der Februar-Referenz für Styrol (+190 EUR/t), der auch die Notierungen der Styrolkunststoffe wohl dreistellig nach oben treiben wird. Zudem werden sich auch zumindest bei ABS die Turbulenzen im Roten Meer auswirken: Durch die längeren Schifffahrtsrouten um das Kap der Guten Hoffnung verzögern sich Importe aus Fernost, und auch die Kosten steigen – Marktteilnehmer berichteten von Aufschlägen von bis zu 250 EUR/t. Europäische Produzenten wird’s freuen – denn höhere Preise für Importwaren stärken ihre Wettbewerbsposition gegenüber der asiatischen Konkurrenz.
Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.