Die Notierungen der meisten Rezyklate tendierten in März 2023 weiter nach unten. Nur RE PP und RE PS entzogen sich diesem Trend und verzeichneten geringfügige Aufschläge. Denn zumindest bei RE PP erreichte die Nachfrage – anders als bei den übrigen Sekundärrohstoffen – inzwischen wieder ein mehr oder weniger normales Niveau. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.
Dem wird sich im April wohl auch der Bedarf einiger Qualitäten von RE PE-LD annähern, während sich bei anderen Sorten wie RE PE-LD Folie natur oder RE PE-HD die Orderbücher allenfalls nur zögerlich wieder füllen. Insgesamt gesehen dürfte zumindest bei RE PE-LD und RE PS die anziehende Nachfrage die Preise stützen, so dass der Druck auf die Preise abnimmt oder sogar ganz verschwindet. Auch bei RE PE-HD dürfte die Abwärtsdynamik nachlassen, weil das Niveau der Notierungen gemessen an den Kosten keinen weiteren Spielraum für größere Preisabschläge mehr zulässt.
Und wieder gibt es aber auch eine Ausnahme – RE PET: Hier dürfte die Talfahrt im April wieder an Tempo gewinnen. Denn zum einen sehen die Verarbeiter noch Nachholbedarf bei der Weitergabe der gesunkenen Einkaufskosten. Und zum anderen sorgt die scharfe Konkurrenz von günstigen Rezyklat- und Flake-Importen aus Vietnam für zusätzlichen Druck. Randnotiz: Dass Sekundärmaterialien um die halbe Welt verschifft werden, führt die CO2-Bilanz dieser Werkstoffe eigentlich ad absurdum.