Im April zeigte der russische Polymermarkt ein für die Saison völlig untypisches, in Corona-Zeiten jedoch wohl inzwischen völlig normales Verhalten. Die Verbraucheraktivität ging in allen Bereichen zurück, zahlreiche Verarbeiter und in der Folge auch Polymer-Erzeuger legten wegen der Vorprodukt-Einbrüche Werke still oder arbeiteten nur noch gedrosselt. Einige Typen werden deshalb gar nicht oder nur auf Bestellung produziert und sind ansonsten auf dem Markt nicht zu haben, berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.
Da die Polymerproduktion etwas später reagierte, kam es zu merklichen Angebotsüberhängen, vor allem in den wichtigen Marktsegmenten Bau und Automobilindustrie. Das Überleben der Kunststoffindustrie hängt praktisch ausschließlich an der gestiegenen Nachfrage nach Verpackungen für Hygieneprodukte, Medikamente und Lebensmittel. Für die Mehrzahl der Sorten erwarten Marktteilnehmer im Mai weitere Preisrücknahmen.