Die PVC-Preise haben ihren Abwärtstrend im September 2022 fortgesetzt. Damit gaben die Notierungen bereits den fünften Monat in Folge nach. Dennoch bleibt das Preisniveau weiterhin hoch: S-PVC Basis ist immer noch um 16,6 Prozent teurer als ein Jahr zuvor, E-Pasten um 18,5 Prozent und S-PVC (U) um 19,7 Prozent. Beim Basismaterial S-PVC führte der Mix aus rückläufiger C2-Notierung bei schwacher Nachfrage auf der einen Seite sowie exorbitant hohen Energiekosten auf der anderen Seite im September zu einer großen Bandbreite unterschiedlicher Abschlüsse – diese reichten von kräftigen Abschlägen von 120 EUR/t bis hin zu leichten Preiserhebungen. Im Schnitt resultierten daraus Preisrücknahmen, die unterhalb der anteiligen C2-Kostenreduktion lagen. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.
Unter Druck gerieten dadurch auch die Notierungen der Coumpounds und Pasten, zumal es seitens der Zuschlagstoffe keine gegenteiligen Effekte gab. PVC-Hersteller und -Compoundeure versuchen daher, dem Preisverfall durch Produktionskürzungen gegenzusteuern. Da die Nachfrage unter den zunehmenden Rezessionssorgen aber ebenfalls leidet, zeigen diese Bemühungen nur geringe Wirkung. Konterkariert werden die Maßnahmen der Anbieter zudem durch den vermehrten Zufluss günstiger Importe. Vor diesem Hintergrund ist auch für den Oktober mit weiteren Preisrückgängen zu rechnen. Das wäre dann der sechste Monat in Folge – und angesichts der allgemeinen Gemengelage wahrscheinlich auch nicht der letzte.