Der Benzolkontrakt vergünstigte sich im Mai um satte 151 EUR/t. Trotz weiterhin schwacher Nachfrage mussten MDI-Erzeuger davon kaum etwas an den Markt weiterreichen. In Europa stand wieder spürbar mehr Material zur Verfügung. Zwar wurde noch kein Normalniveau erreicht, die Mengen reichten aber aus, um die Kontrakte ohne Verzögerung erfüllen zu können. In den kommenden Wochen werden die Verarbeiter auf deutlichere Preisrücknahmen drängen, die auch umsetzbar erscheinen.
Bei TDI hingegen überstieg das Angebot die Nachfrage spürbar, was sich auch im Preisgefüge bemerkbar machte. Ein Verarbeiter beschrieb den Markt sogar als „strukturell überversorgt“. Da weiterhin Sondergeschäfte angeboten werden, dürften Abschläge wichtiges Thema bei den kommenden Kontraktgesprächen sein. Auch hier scheinen Preisabschläge in spürbarem Umfang bereits programmiert.
Insgesamt wird die Nachfrage auch gegen Ende des zweiten Quartals hinter den Erwartungen zurückbleiben – obwohl die Erholungstendenzen zuletzt überwogen. Der Automobilbau wie auch der Bausektor zeigten sich etwas belebter – ohne jedoch Normalniveau zu erreichen. Der eine oder andere Verarbeiter wird bei der schwachen Auftragslage die wenigen Arbeitstage im Mai für Abstellungen nutzen. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.