Für die Preisentwicklung im September kam es anders als erwartet: Hatten sich zunächst gegenläufige Tendenzen aus günstigerem Propylen (Kontrakt: -30 EUR/t) einerseits sowie steigender Nachfrage und ausgedünntem Angebot in Europa andererseits abgezeichnet, wurden letztlich viele Force Majeures aufgehoben und der Bedarf verbesserte sich weniger stark als erhofft. Verarbeiter bauten deshalb im Monatsverlauf eher Bestände ab, was unter dem Strich zu Abschlägen führte. Ausnahme waren die talkum- und glasfaserverstärkten Compounds, weil bei diesen kaum Vorräte aufgebaut worden waren.
Die Nachfrage wird sich voraussichtlich auch im Oktober nicht verbessern. Propylen wurde mit -35 EUR/t erneut weicher fixiert, außerdem laufen die Anlagen in Europa mit nur wenigen Ausnahmen inzwischen wieder – wenngleich nach wie vor gedrosselt. Das Angebot übersteigt die Nachfrage also, was die PP-Notierungen unter Druck setzen wird. Erste Anbieter locken bereits mit Sonderkonditionen, um Menge absetzen zu können. Gleichzeitig beginnen die Jahresverhandlungen, bei denen Kontrakte weiter an Bedeutung verlieren dürften. Die verbleibenden Mengen werden auf weniger Anbieter konsolidiert, um Jahresboni zuverlässiger erreichen zu können. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.