Der europäische PET-Markt zeigte sich im Januar 2024 zweigeteilt. Waren zu Beginn noch leichte Abschläge möglich, so änderte sich das mit der Eskalation der Auseinandersetzungen vor der Küste Jemens am Horn von Afrika schnell. Die zusehends umgeleiteten Schiffstransporte verzögerten und verteuerten Importe auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette. Zudem zogen die Grundpreise in Asien durch das stimulierende Konjunkturprogramm in China signifikant an. Viele Verarbeiter sprangen notgedrungen auf europäische Waren um, die aber nach wie vor nur gedrosselt zu Verfügung standen. Engpässe wurden nun auch beim direkten Vorprodukt PTA sichtbar. In der Folge kam es am Ende des Monats teils sogar zu dreistelligen Aufschlägen. Im Monatsmittel sind Anhebungen von 60 bis 80 EUR/t zu konstatieren.
Unabhängig von der PX-Entwicklung stehen im Februar wohl weitere, zumindest moderate Erhöhungen bei PET ins Haus. Importe werden vermutlich weiterhin relativ teuer bleiben. Die gestiegenen Logistikkosten sind allerdings weitgehend eingepreist. Wie es in China weitergeht, wird sich erst in der zweiten Monatshälfte nach dem dortigen Neujahr zeigen – zumal nachdem Mexiko eine Anti-Dumping-Untersuchung auf chinesische PET-Importe eingeleitet hat. In Europa ist zumindest von einer leichten Belebung in der Produktion auszugehen. Zugleich bleibt die Nachfrageaussicht in der Vorsaison unsicher. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.