Bis zuletzt hatten die italienischen Gewerkschaften mit Eni gerungen, um Porto Marghera als Cracker-Standort zu erhalten (Foto: Versalis)
Nach jahrelang schwierigen und von etlichen Streiks begleiteten Verhandlungen mit den italienischen Gewerkschaften nimmt Versalis (Mailand / Italien) nun tatsächlich die Abschaltung des Naphtha-Crackers im italienischen Porto Marghera bei Venedig in Angriff. Das Herunterfahren der damit verbundenen Anlagen soll am 9. Mai 2022 beginnen und voraussichtlich innerhalb von sechs Tagen abgeschlossen werden.
Die Maßnahme gilt als wesentlicher Schritt auf dem Weg zum Umbau des Standorts sowie auch von Porto Torres auf Sardinien zu einer sogenannten grünen Chemie mit Aktivitäten unter anderem für das chemische Recycling von Polystyrol, biobasierten Kraftstoffen, Alkoholen und Wasserstoff. Diese Strategie hatte die Versalis-Muttergesellschaft, der staatliche Öl- und Gaskonzern Eni, kürzlich präzisiert. Nach dem Wegfall der Kapazitäten für Ethylen und Propylen will Versalis die von Ethylen aus Porto Marghera abhängigen Werke in Mantua (Styrol und Styrolkunststoffe) und Ferrara (PE und EPDM) per Schiff versorgen.