Schwarze Zukunft: Carbonfaser-Erzeugung im schottischen Muir of Ord (Foto: SGL Carbon)
Schrumpfkur statt Verkauf: Weil kein Abnehmer für die Carbonfasersparte zu finden war, setzt SGL Carbon (Wiesbaden) nun den Rotstift an – und das offenbar kräftig. Die Restrukturierung soll die Aktivitäten in dem Bereich „deutlich reduzieren und auf einen profitablen Kern fokussieren“, heißt es in einer Mitteilung des Vorstands um den erst kürzlich bestellten CEO Andreas Klein. „Die früheren Erwartungen an die Carbonfaser als Zukunftsmaterial für die Automobilindustrie haben sich nicht erfüllt. Die Windindustrie konnte die fehlenden Bedarfsmengen nicht kompensieren“, heißt es.
Carbonfaser-Spartenchef Dr. Stephan Bühler will derzeit noch keine konkreten Angaben zum Umfang und dem genauen Zeitraum des beschlossenen Sparkurses machen. Die operativen Verluste sollen aber „kurzfristig“ eingedämmt werden. Zudem soll es zu „Schließungen unprofitabler Standorte“ kommen. Das dürfte auch einen Stellenabbau in nicht unerheblichem Umfang mit sich bringen. SGL rechnet für die Maßnahmen mit Kosten von rund 50 Mio EUR innerhalb der kommenden beiden Jahre.