Hofft auf konjunkturelle Impulse im Jahr 2025: Thorsten Kühmann (Foto: VDMA)
Der Kunststoffmaschinenbau hat in den vergangenen zwei Jahren dramatische Auftragseinbrüche erlebt: 2022 ging es um 13 Prozent zurück und im vergangenen Jahr sogar um 22 Prozent. Und die Aussichten scheinen aktuell das Gegenteil von rosig. Wo sieht sich die Maschinenbaubranche derzeit – und auf welche Entwicklungen hofft sie in den nächsten Monaten? Kurz vor der Messe „Fakuma“ in Friedrichshafen hat Kunststoff Information bei Thorsten Kühmann, dem Geschäftsführer des Fachverbands Kunststoff- und Gummimaschinen (KuG) im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA; Frankfurt), nachgefragt.
KI: Wie entwickelt sich das Jahr 2024 für die Maschinenbauer bislang? Geht’s noch immer runter?
Thorsten Kühmann: Ja, leider, und eine Bodenbildung zeichnet sich noch nicht ab. In den ersten sieben Monaten des Jahres liegen wir bei einem Minus für den Auftragseingang von 20 Prozent. Damit schließen die Daten nahtlos an die schlechten Zahlen aus der jüngeren Vergangenheit an.
KI: Betrifft der Rückgang vor allem die Nachfrage aus dem Heimatmarkt – oder sind auch die internationalen Absatzmärkte betroffen?
Kühmann: Der Rückgang betrifft im Prinzip alle Absatzmärkte – den europäischen Heimatmarkt aber ganz besonders. Auch die großen Märkte wie China oder die USA schwächeln aktuell gehörig. Einzelne Lichtblicke auf deutlich niedrigerem Niveau sehen wir in Mexiko und Indien.
KI: Wie lautet Ihre Produktionsprognose für das Gesamtjahr 2024?
Kühmann: Für dieses Jahr müssen wir uns auf ein Umsatzminus zwischen 10 und 15 Prozent einstellen.