Nur zur Hälfte zufrieden mit den Versalis-Plänen für die italienische Petrochemie: Paolo Pirani (links) und Daniele Bailo von der Gewerkschaft Uiltec (Foto: Uiltec)
Dass die italienischen Chemie-Gewerkschaften die Strategiepläne, die Versalis (Mailand / Italien) ihnen vor Kurzem in Rom vorgestellt hatte, kritisch beäugen würden, war absehbar. Schließlich hatte die Versalis-Muttergesellschaft Eni bei der Gelegenheit davon gesprochen, dass den Downstream-Aktivitäten des Segments „Refining & Marketing and Chemicals“ eine „schwierige Wegstrecke“ bevorstehe. Dennoch scheint die Strategie nicht auf grundsätzliche Ablehnung von Seiten der Arbeitnehmervertreter zu stoßen – jedenfalls aus Sicht von Uiltec-Generalsekretär Paolo Pirani.
Der streitbare Gewerkschafter, von dem Aussagen stammen wie „Ein zu radikaler Umbau bestraft Arbeiter, wir sagen Nein zu einer Transition für die Reichen“, ist demnach durchaus einverstanden mit den Anstrengungen von Versalis in Richtung Kreislaufwirtschaft und grüne Energieproduktion an Standorten wie Porto Marghera.
Ihm fehlen in der Versalis-Darstellung jedoch Perspektiven für die Basischemie mit den beiden verbleibenden italienischen Crackerstandorten Brindisi und Priolo. Beide will Pirani vehement gegen das Schicksal von Porto Marghera verteidigen, wo der Cracker erst kürzlich endgültig stillgelegt wurde – „ohne unsere Zustimmung“, wie er betont. „Wir müssen die Polyolefin-Strecke erhalten“, bekräftigt Pirani.