Randvoll, aber die Wasserlinie noch nicht erreicht: Das Containerschiff „Hamburg“ nimmt Kurs auf den Welthandel (Foto: PantherMedia, Bootlegger)
Wochenlang befanden sich die Containerfrachtraten im Sinkflug – allen Wirrnissen um den Konflikt im Roten Meer zum Trotz. Nun aber scheint das Pendel wieder in die andere Richtung auszuschlagen. Auf zahlreichen Strecken zwischen Ost und West sind die Preise für den Güterverkehr auf dem Seeweg zuletzt wieder erheblich gestiegen. Ein Hauptgrund: Die Zahl der zur Verfügung stehenden Container ist zu gering, um die Nachfrage vollumfänglich bedienen zu können.
Das preistreibende Phänomen der fehlenden Stahlboxen gab es bereits zu Hochzeiten von Corona. Daraufhin, so hatten die Reedereien Stein und Bein geschworen, war der Bau von zigtausenden zusätzlichen Containern in Auftrag gegeben worden. Vor allem in Fernost hatte sich angeblich jeder Hinterhofschweißer an der Produktion der 20- oder 40-Fuß-Behältnisse beteiligt. Dass die Stahlboxen jetzt doch wieder zur Mangelware werden und damit die verfügbare Transportkapazität limitieren, liegt auch an dem Tohuwabohu, das derzeit am Markt des globalen Warenhandels herrscht. Offensichtlich sind die Lieferketten keineswegs so eingeschwungen, wie mancher Forscher am grünen Tisch es errechnet haben will.