Der Markt für Glasfasern ist derzeit von einem deutlichen Überhang geprägt. Das trifft auch den Größten der Branche (Foto: Jushi)
Der Größte im weltweiten Geschäft mit Glasfaserverstärkungen muss den Rotstift ansetzen. Der Glasfaserproduzent Jushi (Tongxiang City, Zhejiang / China) erwartet für die erste Jahreshälfte 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen voraussichtlich „um 50 bis 60 Prozent“ schmaleren Gewinn. Unter dem Strich soll das Ergebnis aber noch schwarz bleiben, wie es aus Tongxiang heißt, wenngleich es wohl eine knappe Sache werden könnte. Als Hauptgrund für die dramatische Entwicklung hat das Unternehmen die „fortgesetzt niedrigen Absatzpreise“ ausgemacht.
Die Misere ist zum überwiegenden Teil hausgemacht. Die aktuell in China bestehende Überkapazität bei Glasfasern für die Kunststoffverstärkung wird auf mindestens 1,1 Mio t jährlich geschätzt. Mittelbar dürften auch die seit 2014 bestehenden Anti-Dumping-Maßnahmen auf Glasfaserprodukte eine Rolle spielen, die die EU-Kommission Mitte Juli 2023 um fünf Jahre verlängerte.
Die Reaktion auf die zunehmend schwierige Situation folgte prompt: Jushi will alle Anstrengungen auf die Ausweitung der Marktanteile konzentrieren, um die Profitabilität zu steigern. Fokus ist vor allem der Ausbau der Präsenz auf den Auslandsmärkten. Gleichzeitig richtet das Unternehmen das Augenmerk stärker als bisher auf Anwendungen wie Windkraft und Photovoltaik – wofür allerdings höherwertige Produkte nötig sind.