Einweggeschirr aus Kunststoff ist beliebt in Israels ultraorthodoxen Familien (Foto: KI)
Die israelische Regierung unter Premierminister Benjamin Netanjahu hat die vor einem Jahr eingeführte Abgabe auf Einwegprodukte aus Kunststoff aufgehoben – trotz des Widerstands von Umweltministerin Idit Silman. Sie hatte argumentiert, die Steuer habe den Abfall an Einwegutensilien aus Kunststoff in dem Jahr ihres Bestehens um 40 Prozent verringert. Innerhalb der vergangenen zehn Jahre, erläuterte Silman weiter, habe sich die Pro-Kopf-Menge an Kunststoffabfällen verdoppelt und sei inzwischen höher als in Westeuropa.
Auf Geheiß von Netanjahu sollen die Ministerien für Finanzen und Umwelt innerhalb von sechs Monaten eine alternative Lösung ausarbeiten, um den Kunststoffabfall zu reduzieren.
Grund für die Aufhebung der Steuer war eine Forderung der ultraorthodoxen jüdischen Parteien, die in der neuen Regierungskoalition stark vertreten sind. Einer Studie aus dem Jahr 2021 zufolge verwenden ultraorthodoxe Familien, die meist deutlich größer sind als die israelische Durchschnittsfamilie, dreimal häufiger Plastikgeschirr und andere Wegwerfartikel.