Von der Stadt Amberg ins beschauliche Dorf Ursensollen: So sehen die Pläne des Automobilzulieferers Grammer (Amberg) aus, der den Konzernsitz und die Zentrale für Forschung und Entwicklung in der nur gut 3.600 Einwohner zählenden Gemeinde zusammenführen will. Derzeit sind diese an drei Standorten in und um das zehn Kilometer entfernte Amberg angesiedelt. Man schaffe „ideale räumliche Voraussetzungen für eine optimale Zusammenarbeit, nutzt Synergien und vereinfacht die Kommunikation", begründet das Unternehmen die Entscheidung am Ende eines „umfassenden Auswahlprozesses". In Ursensollen will Grammer künftig 500 bis 700 Mitarbeiter beschäftigen, sobald 2019 mit dem Umzug begonnen werden kann.
Synergien und mehr Effizienz kann der Automobilzulieferer derzeit dringend brauchen. Denn trotz des neuerlichen Rekordumsatzes von 1,4 Mrd EUR im vergangenen Jahr steht Grammer derzeit wohl so schlecht auf den Beinen wie seit fünf Jahren nicht. Die Verschuldung beispielsweise wuchs durch die Übernahme von Reum von 86,7 auf 155,5 Mio EUR – das ist beinahe eine Verdoppelung.