Gas: Abnehmer müssen wieder etwas tiefer in die Tasche greifen (Foto: Panthermedia, Fastof)
Den zweiten Monat in Folge verzeichneten die Gaspreise eine für die Jahreszeit untypische Erhöhung, nachdem zuvor monatelang sinkende beziehungsweise stabile Preise die Abnehmer erfreuten. Im Mai lag der Spotpreis durchschnittlich bei 3,159 Ct/KWh und damit um 0,20 Ct/KWh höher als im Vormonat. Zugleich durchbrach er nach vielen Monaten die magische „3,0“ – leider in die falsche Richtung. Im bisherigen Jahresmittel (Januar bis Mai) steht der Spotpreis mit 2,88 Ct/KWh im Vergleich zum Vorjahr immer noch recht gut da. Doch bahnt sich mit dem neuerlichen Anstieg eine Trendwende für langfristig höhere Preise an? Wenn ja warum?
Der Gasmarkt, stärker noch als der Strommarkt, wird stark von dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage geprägt. Wie bereits im Vormonat berichtet, war in Norwegen eine Anlage ausgefallen. Auch wenn mittlerweile der Prozess des Wiederanfahrens gestartet ist, exportiert sie weniger Gas, was das Angebot in Kontinentaleuropa einschränkt. Physikalisch kompensiert wurden die Ausfälle durch höhere Importe von LNG-Gas aus den USA, wo die Anlage in Freeport wieder läuft. Diese Versorgung hat allerdings ihren Preis – einerseits aufgrund der hohen Nachfrage, und andererseits durch die Kosten für die Technologie und den Transport.
Die Kontrakte für den Monat Juni schlossen im Schnitt mit 3,213 Ct/KWh und folgten somit den aktuellen Ereignissen des Spotmarktes inklusive eines üblichen Aufschlags. Auf Drei-Monatssicht betrachtet sind geringe Erhöhungen zu den vorherigen Perioden zu beobachten. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg; ) im aktuellen Online-Report.