Chinas Pläne einer unabhängigen nationalen Kohlechemie scheinen trotz des niedrigen Ölpreises und des damit verbundenen Rückschritts in Bezug auf Coal-to-olefins (CTO)- und ähnliche Projekte im 13. Fünfjahresplan noch nicht zur Gänze ad acta gelegt. Obwohl die Ölpreis-Schallmauer für eine wettbewerbsfähige Produktion auf rund 70 USD/Barrel geschätzt wird, kündigten Sabic (Riyadh / Saudi-Arabien) und eine Tochtergesellschaft des Kohlekonzerns Shenhua Group (Beijing / China) kürzlich Pläne für ein Petrochemie-Joint Venture an.
Das Ganze liest sich wie eine Wette auf steigende Ölpreise bis zur möglichen Fertigstellung 2019 – ebenso wie der von Honeywell (Morris Township, New Jersey / USA) avisierte Ausbau des Werks in Zhangjiagang bei Shanghai, wo ab 2017 Katalysatoren für die proprietäre Methanol-to-Olefins (MTO)-Technologie produziert werden sollen. Experten rechnen auch nach dem Bekanntwerden des im jüngsten Fünfjahresplan restriktiver gehandhabten Ausbaus mit Investitionen von bis zu 100 Mrd USD in die verschiedenen Kohletechnologien bis zum Jahr 2020.