Im laufenden Jahr 2023 wird die weltweite Kapazität für BOPET-Folien die Marke von 10 Mio jato überschreiten. Das berichtet der globale Marktführer für die Technologie der biaxialen Verstreckung von Folien, Brückner (Siegsdorf). Dabei ist die Dominanz des asiatischen Wirtschaftsraums noch stärker ausgeprägt als bei den oft im Wettbewerb stehenden verstreckten Folien aus Polypropylen. Laut Brückner waren 2021 bereits 81 Prozent aller Anlagen in Asien installiert: mehr als die Hälfte in China (52 Prozent), und jede sechste Maschine steht in Indien (knapp 17 Prozent). In ganz Europa inklusive Russland sowie in Nordamerika sind es nur jeweils 4 Prozent. Das klassische Westeuropa verzeichnet gerade einmal 1,3 Prozent der installierten Anlagen.
Das war in den Anfangszeiten der verstreckten PET-Folien anders. In den 1950er Jahren dominierten die amerikanische DuPont, die britische ICI und die deutsche Hoechst die globale BOPET-Herstellung. Der Anwendungsbereich der Folien waren vor allem die fotografischen Filme, etwa vom damaligen Marktführer Kodak. Später kamen die Folien vor allem bei Magnetbändern für Musikaufnahmen sowie bis weit in die 1990er Jahre hinein bei der Produktion von Disketten für PCs zum Einsatz. Die Daten-Digitalisierung mit entsprechenden neuen Speichermedien (CD, DVD, schließlich Streaming) beendete diese Ära dann Schritt für Schritt. Der Anteil schrumpfte seit Beginn dieses Jahrhunderts rapide und ist 2020 faktisch auf Null gesunken.