Kaum im CEO-Amt, muss Markus Kamieth nachlegen: Das Sparprogramm soll noch einmal verschärft werden (Foto: BASF)
Ein gemischtes Bild bei der BASF (Ludwigshafen) im zweiten Quartal 2024: Nach dem Einbruch des Umsatzes im ersten Quartal um 12 Prozent auf 17,6 Mrd EUR sanken die Erlöse erneut – diesmal um 6,9 Prozent auf 16,11 Mrd EUR im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das Konzern-Ebitda vor Sondereinflüssen lag mit knapp 2 Mrd EUR marginal über dem Vorjahreswert. Die rückläufige Entwicklung flacht damit zwar ab, CEO Dr. Markus Kamieth ließ gleichzeitig jedoch wenig Zweifel daran, dass die Durststrecke mit schwacher Nachfrage und hohen Produktionskosten noch nicht überstanden ist.
Weitere Anlagenschließungen in Ludwigshafen werden deshalb diskutiert – zusätzlich zu den bereits Ende 2022 beschlossenen Maßnahmen, die bis 2026 im Stammwerk rund 1 Mrd EUR umfassen und konzernweit 2,1 Mrd EUR. Details dazu soll es laut Kamieth erst während eines Strategie-Update Ende September geben. In der Quartalspressekonferenz betonte er, dass „Ludwigshafen für lange Zeit der größte und wichtigste Standort“ bleiben werde. Gleichwohl sei in Europa für die Chemieindustrie „kein starkes Wachstum“ mehr zu erwarten. BASF hatte im vergangenen Jahr unter anderem das Aus für die moderne TDI-Produktion sowie die Ausdünnung der europäischen Vorproduktstrecken für Polyamid 6 und 6.6 beschlossen.
In den drei kunststoffrelevanten Segmenten „Materials“, „Chemicals“ und „Industrial Solutions“ standen die Preise – ebenso wie in den übrigen Sparten – weiter unter Druck, aber nicht mehr so stark wie zuvor. Vereinzelt verzeichnete BASF sogar positive Signale, insbesondere spürbar steigende Absatzmengen.