Additive Fertigungsverfahren lösen klassische Verarbeitungsprozesse ab und unter Spritzgießern kursiert die Parole „Rette sich, wer kann". Vermutungen solcher Art zu äußern hieße, die Fakten über das erträgliche Maß hinaus zuzuspitzen, wenngleich die Aussagen ein Körnchen Wahrheit in sich tragen. Der 3D-Druck mausert sich tatsächlich in rasanter Geschwindigkeit zu einer unverzichtbaren Ergänzung herkömmlicher Fertigungsverfahren und verändert die Entstehungsweise von Produkten.
Dabei geht es weniger um Revolutionen, von denen im Zusammenhang mit additiven Verfahren bisher stets die Rede war. Drucker in Haushalten für individuelles Essbesteck und Spieleteile beispielsweise haben sich nicht durchgesetzt, der Absatz geht zurück. Auch Damenschuh-Unikate haben keine Konjunktur. Was dagegen boomt, ist das Geschäft mit der verarbeitenden Industrie.
Ebenso wie das Marktvolumen von geschätzt 11 Mrd USD (knapp 8,2 Mrd EUR) in diesem Jahr – ein Plus von 25 Prozent pro Jahr wird bis 2023 erwartet – steigt auch die Zahl jener Unternehmen, die im eigenen Haus fertigen. Der Anteil stieg seit 2016 von 9 auf 40 Prozent und soll 2022 sogar 56 Prozent erreichen. Das berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI,), Bad Homburg, in der aktuellen Ausgabe.