Blauer Himmel, aber kein Spaziergang: Der VCI warnt vor den Folgen eines Ölembargos (Foto: VCI; Thomas Koculak)
Der Verzicht auf den Import von russischem Öl wird für die Chemiebranche „kein Spaziergang“. Mit diesen Worten hat der Verband der Chemischen Industrie (VCI; D-60329 Frankfurt am Main; www.vci.de) das mögliche EU-Embargo gegen Öl aus Russland kommentiert. „Wir haben mit diesem Schritt gerechnet“, sagte VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup und warnte zugleich erwartungsgemäß: „Die Wettbewerbsfähigkeit der Branche wird mehr und mehr belastet.“
Immerhin konzedieren die Chemielobbyisten, dass ein Embargo für Erdöl aus Russland die Branche vor „kein so gravierendes Problem für die Rohstoffversorgung“ stellte wie ein Lieferstopp für Erdgas. Der für die Chemieunternehmen vor allem wichtige Erdöl-Bestandteil Naphtha sei auf dem Weltmarkt aus verschiedenen Regionen verfügbar. Die chemisch-pharmazeutische Industrie in Deutschland verarbeitet eigenen Angaben zufolge jährlich rund 14 Mio t Naphtha, unter anderem für die Produktion von Kunststoffen.