Der Jahresauftakt verlief unspektakulär. Nach den oftmals verlängerten Betriebsferien gingen die Verarbeiter nur zögerlich wieder an ihre Arbeit. Denn das neue Jahr hat bislang auch nicht viel zu bieten: Die Nachfrage gestaltet sich weiterhin schwach, und angesichts reichlicher Bestände der Anbieter sehen die Verarbeiter keine übertriebene Eile für den Aufbau ihrer Lagerbestände. Entsprechend gering gestalteten sich bislang die zu Jahresbeginn üblichen Restocking-Effekte.
Bei den Preisen für Standard-Thermoplaste tat sich auch nicht sonderlich viel. Viele Verhandlungen sind zwar noch nicht abgeschlossen, da die meisten Verarbeiter in der zweiten Januarwoche erst den Betrieb wieder aufnehmen. Aber bei den Polyolefinen und bei PVC zeichnet sich bereits jetzt weitgehende Preisstabilität ab, zumal auch die Referenzkontrakte für Ethylen und Propylen den Rollover verzeichneten. Vergleichsweise moderat blieben auch die Aufschläge der nicht selten volatilen Notierungen der Styrolkunststoffe, deren Preisveränderungen sich ebenfalls an der Entwicklung der Vorproduktkosten (SM: +36 EUR/t) orientierten.
Für alle Werkstoffe gilt: Spielraum für signifikante Abweichungen von den Vorproduktkosten gibt es aktuell nicht. Nach unten wird er durch die ausgedörrten Margen der Erzeuger limitiert, nach oben von der allgemeinen Marktschwäche. Vor diesem Hintergrund dürften auch für den weiteren Monatsverlauf keine größeren Preisbewegungen zu erwarten sein. „Es ist ein langweiliger Start ins neue Jahr“, gab ein Distributeur im Rahmen der KI-Umfragen zu Protokoll. Aber dem angeschlagenen Markt für Standardkunststoffe tut etwas Langeweile sicherlich auch mal ganz gut. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.