Auf eine kleine Atempause können die Distributeure und Verarbeiter bei der Preisentwicklung der mittelreaktiven Orthoharze im April 2011 zurückblicken. Zwar setzte sich der Auftrieb wie erwartet fort, allerdings mit +15 EUR/t bei weitem nicht so stark wie im Vormonat, berichtet der wöchentliche Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg).
Zu dieser Entwicklung trug maßgeblich der Rückschritt der Styrolreferenz bei, die um 88 EUR/t nachgab. Die mengenmäßig weniger relevanten Rohstoffe Propylen (+25 EUR/t) als Vorprodukt von Monopropylenglykol sowie Phthalsäureanhydrid (+30 EUR/t) fingen den Rückgang nahezu auf – zumal auch der Kontrakt für Maleinsäureanhydrid (MSA) für das zweite Quartal um rund 10 Prozent oder annähernd 200 EUR/t höher fixiert wurde.
Für Mai dringen bislang lediglich einzelne Harzerzeuger erneut auf eine Anhebung des Niveaus, was jedoch eher als Reaktion auf eine schleppende Umsetzung der April-Maßnahmen gedeutet werden kann. Das Ansinnen der Erzeuger wird aber immerhin von den wieder nach oben ausschlagenden Kontrakten für Styrol und Propylen (jeweils +35 EUR/t) gestützt.
Die geringeren EU-Strafzölle auf chinesische Glasfaserware bringen eine große Zahl von Verarbeitern an den fernöstlichen Trog zurück. Es wird allerdings noch ein Weilchen dauern, bis der Warenstrom wieder in einen gleichmäßigen Fluss kommt.