Noch immer arbeiten Energieversorger rund um Houston an der Wiederherstellung von Verbindungen. In einigen Fällen dürfte das noch mehrere Wochen dauern (Foto: Centerpoint Energy)
Als am 7. Juli 2024 Hurrikan „Beryl“ durch Texas zog, schien es zunächst, als seien die Schäden überschaubar und beschränkten sich auf unterbrochene Stromversorgungen der Privathaushalte und Überschwemmungen. Nur vergleichsweise selten wurde in den Nachrichten von Auswirkungen auf die dort ansässige Petrochemie berichtet. Inzwischen ist jedoch klar: Der Wirbelsturm beschädigte sehr wohl petrochemische und Raffinerie-Anlagen. Auch zwei Wochen nach dem Sturm sind einige davon noch immer nicht wieder angelaufen, obwohl die Unternehmen Vorbereitungen auf das Unwetter getroffen und etliche der Linien prophylaktisch abgeschaltet hatten.
Zu Letzteren gehören unter anderem die Polystyrol-Linie von Americas Styrenics im texanischen Joliet, wo die Stromversorgung wohl noch einige Tage auf sich warten lassen wird. Auch Ineos Styrolution in Chocolate Bayou hat offenbar einige Schäden zu verzeichnen, ebenso eine Propylendehydrierung (PDH) von Enterprise Products in Mont Belvieu und Olins PVC-Strecke in Freeport.
Dow erklärte hingegen mit Blick auf seinen Standort in Freeport, die dortigen Cracker und die Energieversorgung hätten lediglich geringere Schäden an Leitungen und Kühltürmen davongetragen und seien binnen einer Woche repariert worden.
Sturm Beryl war im Osten des Bundesstaates zwischen Corpus Christi und Houston mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 130 km/h auf Land getroffen und hatte seinen Weg dann nach Nordosten bis Cleveland genommen. Nach Angaben der texanischen Behörden wurde der Katastrophenfall in 121 Verwaltungsbezirken des Bundesstaates ausgerufen, unter anderem weil bis zu 40 cm Regen innerhalb weniger Stunden fielen.