Sieht Erfolge beim Boykott: Pagev-Präsident Yavuz Eroglu (Foto: Pagev)
Der Boykott von Polymer-Importen, zu dem der Verband der Hersteller von Kunststoffprodukten Pagev (Istanbul / Türkei) vor kurzem aufgerufen hat, scheint Wirkung zu zeigen: Innerhalb weniger Wochen sei der Preis für importierte Rohstoffe um durchschnittlich 15 Prozent gesunken, teilte der Präsident des Verbands, Yavuz Eroglu, mit. Jedoch dürfte diese Entwicklung viel eher auf den seit dem 12. April laufenden Fastenmonat Ramadan zurückzuführen sein, der für einen recht abrupten Nachfrageeinbruch bei türkischen Verarbeitern gesorgt hat, und weniger auf den Boykott. Europäische Erzeuger berichteten im Gespräch mit KI von merklich dünneren Ausfuhren in Richtung Türkei.
Pagev hatte seine Mitgliedsunternehmen Anfang des Jahres aufgefordert, keine Polymere mehr im Ausland einzukaufen, sondern, wenn möglich, auf eigene Polymere sowie Rezyklate umzusteigen. Die türkischen Kunststoffverarbeiter wollten „die Spekulationsblase, die durch die petrochemischen Kartelle entstanden ist, zum Platzen bringen“, hatte Verbandspräsident Eroglu den Boykott begründet.