Erklärungsbedarf: Sami Al-Osaimi (rechts) erläutert auf der NPE in Orlando die künftige Strategie von Sabic, links US-CEO Brian Powers (Foto: KI)
„Wir treten in eine neue Wachstumsphase auf den amerikanischen Kontinenten ein.“ Eine wesentlich deutlichere Absage an Europa hätte Sami Al-Osaimi während der Messe „NPE“ in Florida kaum formulieren können. Für den Chef der Einheit „Polymers“ beim saudi-arabischen Polymer-Erzeuger Sabic (Riyadh / Saudi-Arabien) wird sich der Konzern künftig stärker auf Regionen konzentrieren, in denen Rohstoffe günstig zu haben sind – und damit vermutlich Investitionen von den hochpreisigen abziehen. Gleichzeitig halte der arabische Konzern in Nordamerika verstärkt die Augen nach Übernahme- und Kooperationsmöglichkeiten offen.
Erster Schritt in diese Richtung ist die kürzlich angekündigte Abschaltung eines der beiden Naphtha-Cracker im niederländischen Geleen. Auf die Frage nach der Zukunft des Crackers im britischen Wilton hin antwortete Al-Osaimi erneut ausweichend, man müsse „einige Projekte neu bewerten und entscheiden, ob sie weiter verfolgt werden“. Das könnte auch das endgültige Aus für die britische Anlage bedeuten. Der Cracker in Wilton steht seit der Wartung im Herbst 2020 still.