Sanktionen: russische Bankentürme in Moskau (Foto: Pexels/Aghyad Najjar)
Gute Nachrichten sind seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine Mangelware. Nach den Gräueltaten im Kiewer Vorort Butscha hat die EU jetzt weitere Sanktionen gegen den Aggressor beschlossen.
Inwiefern sich die bereits bestehenden Handelsbeschränkungen auf das Geschäft der deutschen Kunststoffverarbeiter auswirken, ist derweil nicht eindeutig zu bestimmen. Nachfragen bei einer Reihe von Unternehmen, die auf dem russischen Markt aktiv sind, liefen ins Leere. Die meisten Firmen, die in oder mit Russland Geschäfte betreiben, wollen sich zu dem Thema öffentlich nicht äußern – aus Angst vor strafrechtlichen Konsequenzen für ihre Mitarbeiter vor Ort. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.
Gesprochen wird, wenn überhaupt, nur hinter vorgehaltener Hand. So berichtet ein deutscher Importeur von technischen Thermoplasten, dass Aktivitäten von Kunststoffunternehmen per se noch nicht sanktioniert seien. Die Lieferungen von und nach Russland liefen weiter – allerdings unter erschwerten Bedingungen: Die Kosten seien um das Dreifache angestiegen, die Lkw steckten bei der Einreise nach Deutschland teilweise bis zu vier Tage an der polnischen Grenze fest, und die Kreditkarten der russischen Brummifahrer funktionierten seit Mitte März nicht mehr.