Ein gut gefülltes Lager: Bei vielen produzierenden Unternehmen sieht es aktuell nicht mehr so aus (Foto: Pexels; tiger lily)
Der Materialmangel in der deutschen Industrie hat sich verschärft. Branchenübergreifend klagten im März 2022 mehr als 80 Prozent aller Unternehmen über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen; im Februar waren es noch „nur“ 74,6 Prozent gewesen. Dies geht aus einer Umfrage des ifo-Instituts (München) hervor. „Die Attacke auf die Ukraine hat die Lage für viele Unternehmen nochmals verschlechtert“, sagte der Leiter der ifo Umfragen, Klaus Wohlrabe. „Zu den bestehenden sind nun neue Probleme in den Lieferketten hinzugekommen. 17 Prozent der Industriefirmen importieren zum Beispiel aus Russland.“
In den Schlüsselbranchen der deutschen Industrie sind die Anteile auf sehr hohem Niveau nahezu unverändert geblieben. So berichteten rund 90 Prozent der Unternehmen aus der Automobilindustrie, dem Maschinenbau und der Elektroindustrie von Lieferproblemen. Bei den Herstellern von Gummi- und Kunststoffwaren stieg der Wert von 76,5 Prozent im Februar auf 78,8 Prozent im März. In der Chemischen Industrie schoss der Anteil der Unternehmen, die mit der Rohstoffversorgung nicht zufrieden waren, gar von 58,4 auf 70,5 Prozent.