Rohstoffmärkte: Hängt die Kunststoffindustrie am russischen Naphtha?

16.03.2022

Welche Auswirkungen ein Embargo für russisches Erdgas und Öl für die deutsche Petrochemie- und Kunststoffindustrie hätte, lässt sich mit Zahlen nicht wirklich belegen. Explizite Statistiken, wieviel Öl aus Russland in die Produktion von Naphtha und damit für die Vorprodukte Ethylen (C2) und Propylen (C3) fließen, gibt es nicht.

Nach Angaben des VCI setzt die chemische Industrie in Deutschland jedes Jahr mehr als 14 Mio t Naphtha ein. Wieviel davon aus russischem Öl raffiniert wird, ist nicht bekannt. Mithin bleibt offen, wieviel Menge bei einem Embargo anderweitig substituiert werden müsste. Klar ist: Anders als bei Otto- und Dieselkraftstoff, Heizöl und Kerosin, von denen der staatliche Erdölbevorratungsverband (EBV) Reserven für 90 Tage vorhält, gibt es in Deutschland keine gesetzlich vorgeschriebene Vorratshaltung für Rohbenzin. „Mit Naphtha beschäftigen wir uns gar nicht“, teilte der EBV auf Nachfrage mit.

Eine gewisse Vorstellung von der Menge, um die es für die Kunststoffindustrie gehen könnte, geben die Zahlen, die der Wirtschaftsverband Fuels und Energie (en2x; ehemals: Mineralölwirtschaftsverband) meldet: Demnach wurden im vergangenen Jahr 2021 in Deutschland 84,1 Mio t Rohöl verarbeitet. Dabei entstanden 7,4 Mio t Naphtha. Der in Deutschland hergestellte „russische“ Naphtha-Anteil lasse sich jedoch nicht einzeln feststellen, betont en2x. Zudem wird Naphta auch direkt importiert, und zwar nach Angaben des Verbands hauptsächlich aus den Raffinerien in den Niederlanden, der Schweiz, Russland, Belgien und Algerien. Aus Russland stammten 14 Prozent der deutschen Naphtha-Importe.

KI Kunststoff Information

Ohne Abo weiterlesen

Lesen Sie den vollständigen Artikel kostenlos auf KIWeb.de. Einfach registrieren –
ohne Abonnement, ohne Kosten.

Vollständigen Artikel kostenlos auf KIWeb.de lesen


Oder testen Sie direkt das KI Abo für 7 Tage kostenlos

Das Abonnement von KI Kunststoff Information hält Sie täglich mit exklusiven Branchennachrichten, Marktanalysen und Polymerpreis-Reports auf dem neuesten Stand.

KI Kunststoff Information jetzt kostenlos testen

© KI – Kunststoff Information, Bad Homburg

Weitere Meldungen

mehr

Aktuelle Stellenangebote für die Kunststoffindustrie

Thema "Force Majeure"

Force Majeure in der Kunststoffindustrie: Fragen und Antworten
Force Majeure in der Kunststoffindustrie

Fragen und Antworten: Was Kunst­stoff­verarbeiter wissen müssen, wenn der Lieferant nicht mehr liefert – Informationen zum Themenkomplex Force Majeure, Corona und Kunststoff-Preisentwicklung sowie Tipps für die Praxis.

Jetzt lesen

Newsletter

KunststoffWeb Newsletter
Die wichtigsten Nachrichten und Neuigkeiten aus der Kunststoffbranche – jeden Tag brandaktuell!

Bitte gültige E-Mail-Adresse eingeben. Ich habe die Datenschutzbestimmungen zur Kenntnis genommen und akzeptiere diese.

KI Polymerpreise

KI Polymerpreise
  • 100 Zeitreihen für den Polymermarkt
  • Charts und Datentabellen
  • Preis-Indizes
  • Marktreports und Marktdaten
Jetzt kostenlos testen

Material-Datenbanken

Material-Datenbanken zu Kunststoffen und Additiven
Recherchieren Sie rund 150.000 technische Datenblätter aus den Bereichen Kunststoffe, Elastomere und Additive.

Alle Funktionen und Services der Material-Datenbanken sind kostenlos zugänglich. Kontaktieren Sie unverbindlich Lieferanten und bestellen Sie Muster zu tausenden Werkstoffen.

Technische Datenblätter Kunststoff
Technische Datenblätter Kunststoff-Additive
© 1996-2025 Kunststoff Information Verlagsgesellschaft mbH, Bad Homburg