Integrierte Cracker- und PE-Anlagen in Al Jubail (Foto: Tasnee)
Ein offenbar umfangreicherer Stromausfall Anfang August beim Öl- und Gasproduzenten Saudi Aramco hat aufgrund des Mangels an Ethan mehrere Folgeeinheiten am Petrochemie-Großstandort Al Jubail in Mitleidenschaft gezogen. Der Einfluss auf Exporte beispielsweise von Polyolefinen und EVA nach Europa scheint allerdings gering zu sein, weil Lieferungen aus Al Jubail derzeit vor allem nach Indien und Fernost gehen. Verarbeiter berichteten, dass aktuell nur geringe Mengen aus dem Königreich ankämen – dennoch sind angesichts weltweiter Engpässe Auswirkungen auch auf den europäischen Markt nicht auszuschließen.
Das wegen der ausgefallenen Versorgung mit Ethan für die Cracker fehlende Ethylen beeinträchtigt vor allem die in Al Jubail stark ausgeprägte Produktion von Polyolefinen. Wenigstens zwei Cracker laufen gedrosselt oder wurden abgeschaltet. Saudi Aramco reagierte auf die Frage nach Details mit einem dürren „Das kommentieren wir nicht“. Eine offizielle Antwort von Sabic und Sipchem als vermutlich vornehmlich betroffenen Abnehmern des Ethan stand bis Redaktionsschluss aus.